Joachim Neander und das Neandertal bei Düsseldorf
Joachim Neander lebte von 1650 bis 1680 in Bremen. Er stammte aus einer Pastorenfamilie. Die Familie benannte ihren Familiennamen von Neumann in Neander um.
Joachim Neander studierte in Bremen Theologie und war als Erzieher in verschiedenen Städten Deutschlands tätig. Im Jahre 1674 wurde Neander Rektor einer Düsseldorfer Lateinschule. Er war auch als Hilfsprediger der dortigen reformierten Gemeinde tätig. Neander verfasste in seinem kurzen Leben zahlreiche Kirchenlieder. Zum Texten und Komponieren begab er sich gern in die Schlucht des Flusses Düssel inzwischen Mettmann und Erkrath. Ihm zu Ehren wurde die Schlucht Neandertal genannt. Sehr viel später, im Jahre 1856, wurden im Neandertal Teile eines menschlichen Skelettes gefunden. Es erwies sich, dass es sich um eine vor 30.000 Jahren ausgestorbene menschliche Gattung handelte, die sich parallel zum Homo sapiens in Afrika entwickelt hatte. Die fossilen Funde wurden weltweit als Neandertaler (Homo sapiens neanderthalensis) bekannt. Das Neandertal ist berühmt. Das viele und oft gesungene Kirchenlieder von Joachim Neander stammen, wissen die Wenigsten.
Gerade 30 Jahre alt, starb Joachim Neander und wurde auf dem Bremer Martinikirchhof begraben. Im selben Jahr erschien sein von ihm noch selbst redigiertes Büchlein „A & O. Joachimi Neandri Glaub- und Liebes-Übung, aufgemuntert durch einfältige Bundes-Lieder und Dank-Psalmen, neu gesetzet nach bekannt- und unbekannte Sangs-Weisen“.
Die Liedersammlung enthält 58 Lieder, von denen Neander auch einige selbst vertont hat. Sein Anliegen war es, mit seinen Liedern zu fördern, dass die Menschen auch außerhalb des Gottesdienstes Freude am Singen haben. Joachim Neander wurde durch dieses Büchlein damals berühmt. Seine Lieder sind erfüllt mit der Sprache der Psalmen und der Freude an der Schönheit der Natur.
Das bekannteste Lied von Joachim Neander, dass auch die kennen und mitsingen können, die nur selten zum Gottesdienst gehen, wurde auch von der Ökumene adaptiert: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, / Meine geliebete Seele, das ist mein Begehren. / Kommet zuhauf, / Psalter und Harfe, wacht auf, / Lasset den Lobgesang hören!
© Caroline von Oldenburg
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