Schokoladengeschichten
Schokolade war bereits vor 3000 Jahren als ein Getränk bekannt. Bereits die Olmeken, Maya und die Azteken genossen die Schokolade in flüssiger Form. Damals wurde der nahrhafte und bittere Trank nach vielen Rezepten und mit verschiedenen Gewürzen wie beispielsweise Chili zubereitet. Auch in Europa wurde Schokolade zuerst nur getrunken. Nachdem die Spanier das Aztekenreich im Jahr 1521 erobert hatten, brachten sie die Kakaobohnen und die Rezepte für das wässrige Getränk aus den Bohnen mit nach Europa. Dort war die Schokolade bald sehr beliebt, allerdings in einer veränderten Rezeptur. Sie wurde mit Rohrzucker gesüßt, mit Zimt und Vanille gewürzt und heiß getrunken. Von Spanien aus verbreitete sich das süße Getränk in ganz Europa. Eine schöne Darstellung der Kultur um die Trinkschokolade aus dieser Zeit ist das Pastell „Das Schokoladenmädchen“ von Jean Etienne Liotard (1702-1789), das in der Staatlichen Kunstsammlung in Dresden zu sehen ist.
Trinkschokolade und Tafelschokolade
Die englische Schokoladenmanufaktur „Fry & Sons“ stellte im Jahr 1847 die erste Schokoladentafel her, indem sie das Trinkschokoladenpulver mit Zucker und Kakaobutter mischte und in Blöcke goss. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in der Schweiz die Milchschokolade entwickelt. Hier wurde von Rudolphe Lindt auch das „conchieren“ erfunden. Bei diesem Verfahren werden die zermahlenen Kakaopartikel und das in den Kakaobohnen enthaltene Fett solange miteinander verrieben und verwirbelt werden, bis sich die Bestandteile ganz gleichmäßig miteinander vermischt haben und die Schokoladenmasse eine feine cremige Struktur bekommen hat. Ohne die Conche hätte die Schokolade eine brüchige Konsistenz und würde auf der Zunge ein sandiges Gefühl erzeugen. Auch die in den Kakaobohnen enthaltenen Bitterstoffe verflüchtigen sich durch das conchieren. Hochwertige Schokolade wird heute bis zu drei Tagen lang conchiert. Eine Tafel Schokolade wird aus ca. 50 Kakaobohnen hergestellt.
Ein Ei in Kakaobutter braten
Schokolade liefert viele Kalorien und damit viel Energie. Eine Tafel Schokolade enthält etwa 40 Gramm Fett (Kakaobutter), 50 Gramm Zucker und neun Gramm Eiweiß. In einem, in einer kleinen gut Wärme leitenden Pfanne, zerlassenem Stück Schokolade kann man in der austretenden Kakaobutter ein Ei braten. Eine 100 Gramm Tafel Milchschokolade enthält 550 Kilokalorien.
© Caroline von Oldenburg
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