Die Walnuss
Die Walnuss (Juglans regia) hat ihren Namen aus dem Begriff Jovis glans erhalten. Das bedeutet „Jupiters Eichel“. Die frischen Nüsse haben entfernte Ähnlichkeit mit Eicheln. Die wohlschmeckenden Walnüsse konnten für die Altvorderen nur eine Götterspeise sein. „Walnuss“ bedeutet „welsche Nuss“. Die Menschen aus den romanischen Ländern wurden in Deutschland früher pauschal als die „Walchen“ oder „Welschen“ bezeichnet.
Dabei stammt der Walnussbaum ursprünglich aus Asien. Dioskurides kannte die Walnüsse schon als königliche Nüsse oder persische Nüsse. Archäologische Funde haben ergeben, dass Walnüsse seit über 9000 Jahren als Nahrungsmittel genutzt wurden. Der Baum bevorzugt mildes Klima und kann bis zu 25 Metern hoch werden. Unter Walnussbäumen wächst meist wenig, da er Wachstumshemmstoffe abgibt, die Konkurrenten um Nährstoffe kümmern lassen. Die Blätter sind sehr gerbstoffreich. Sie sind nur in einem langandauernden Verrottungsprozess zu kompostieren. Walnussbäumen wird nachgesagt, dass sie Fliegen und Insekten vertreiben. Deshalb wurde in früheren Zeiten, als der Misthaufen auf den Bauernanwesen noch mitten auf dem Hof lag, neben dem Mist ein Walnussbaum gepflanzt.
Heute wird die Walnuss kommerziell vor allem in Kalifornien angebaut. Zwei Drittel der weltweit verbrauchten Walnüsse stammen von dort.
Das Nussbaumholz wird wegen seiner schönen Maserung gern zu Furnieren verarbeitet.
In der Küche können Walnüsse zu köstlichen Nussschnitten und Nusstorten verarbeitet und als nahrhafte Zugabe über Salate gestreut werden. Im Waldorfsalat oder in einer Walnuss-Paprikapaste als Brotaufstrich geben die Nüsse Biss und viel Geschmack.
Ein Klassiker ist Nusslikör. Hausrezept nach Caroline von Oldenburg
Ende Juni zwanzig grüne Nüsse sammeln und in mehrere Teile zerstoßen oder schneiden. Mit einer Zimtstange, zwei Gewürznelken und einer aufgeschlitzten Vanillestange in ein Glas geben und mit 0,75 Litern 40 prozentigem Alkohol übergießen. Das Glas verschließen und die Nüsse sechs Wochen an einem warmen Ort im Alkohol ausziehen lassen. Danach durch ein Haarsieb abgießen. 250 Gramm Kandiszucker mit einem halben Liter Wasser aufkochen und mit dem Walnussauszug vermischen. In Flaschen abfüllen und mindestens 12 Wochen nachreifen lassen.
© Caroline von Oldenburg
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