Lavendel

Lavendelgeschichten

Der Duft und die Farbe des Lavendels gehören natürlich in erster Linie zu der Vorstellung von Südfrankreich. In der Provence gibt es Lavendelfelder, die große und intensiv blaue Fläche bilden. Der herbe Duft hängt wie eine Glocke über der Landschaft. In vielen Orten in der Provence gibt es Betriebe, die aus den Blüten das ätherische Lavendelöl destillieren. In der Provence werden neben dem Echten Lavendel Lavandula angustifolia) auch Speik-Lavendel (Lavandula latifolia) und eine gezüchtete Mischung aus beiden Ursprungssorten, der Lavandin, angebaut.

Englische Lavendelsorten

Die Sorten Munstead und Hidcote, die bekanntesten Vertreter aus der Lavendelfamilie, stammen jedoch aus England. Im 16. Jahrhundert entwickelte die englische Königin Elisabeth I. eine Leidenschaft für den aromatischen Lavendelduft. Damit sie sich damit parfümieren konnte, musste für die Königin Lavendel kultiviert werden. Königin Victoria liebte Lavendel ebenso und löste bei den Damen ihres Reiches einen Boom aus. Jede wollte nun wie die Königin duften. Die Anbauflächen für Lavendel vergrößerten sich in England stetig. Der Lavendel gedieh in dem milden Klima der britischen Insel sehr gut. Das ätherische Lavendelöl aus England war sogar von besserer Qualität als das französische Erzeugnis. In den Cottagegärten durften nun die blauen Blütenähren nicht fehlen. Auch für Heilzwecke wurde die strauchartig wachsende Pflanze nun entdeckt. Die beruhigende Wirkung des ätherischen Öles wird bei Schlafstörungen und Zuständen von allgemeiner innerer Unruhe eingesetzt. Lavendel kann auch bei Migräne und Magen- und Darmbeschwerden helfen. Die Blüten regen die Galle an und wirken gegen Blähungen. Doch heute ist der Schwerpunkt des großflächigen Lavendelanbaus in Frankreich.

Aroma für Süßspeisen

Auch in der Küche können die duftenden Blüten des Lavendels in vielen Speisen eingesetzt werden. Als würzende Zutat können sie bei der Zubereitung von Eintöpfen, Lammfleisch, Fisch und Geflügel genutzt werden. In der Kräutermischung Herbes de Provence ist neben Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut und anderen Kräutern ein weiterer wichtiger Bestandteil der Lavendel. Doch die blauen Blüten können auch Eis, Plätzchen oder eine weiße Schokoladenmousse aromatisieren. Der herbe Duft und Geschmack der harmoniert gut mit Süßem sollte jedoch vorsichtig dosiert werden.

© Caroline von Oldenburg

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