Bremer Klaben
Seit Jahrhunderten wird das beliebte Bremer Gebäck ab Mitte November in den Haushalten gebacken und auch in den Bäckereien angeboten: der Bremer Klaben. Der Begriff „Klaben“ bedeutet, dass das Hefegebäck eine Kastenform mit einem tiefen Längseinschnitt hat. Mittlerweile ist auch der Bremer Klaben ein Produkt mit geschützter geografischer Herkunft. Nur wenn er in Bremen Bremerhaven oder in der unmittelbaren Umgebung der Städte gebacken wurde, darf sich der Rosinenkuchen „Original Bremer Klaben“ nennen. Der Bremer Klaben schmeckt süß, fruchtig und würzig und erhält besonders durch die Zugabe von Kardamom sein besonderes Aroma.
Der Bremer Klaben besteht aus einem schweren Hefeteig, in den viele gute Sachen hineinkommen: Butter, Rosinen, Sukkade, Orangeat und Zitronat, Mandeln und Kardamom. Auch ein Schuss Wein oder Rum, in dem die Rosinen eingeweicht werden, gehört dazu. In alten Rezepten wird statt der Butter Schweineschmalz verwendet. Die Ähnlichkeit mit dem in anderen Gegenden gern gegessenen Stollen als Weihnachtsgebäck ist vorhanden. Der Klaben schmeckt, wenn er einige Wochen geruht hat, richtig saftig. Er wird im Gegensatz zu Stollen nicht mit einer Butter-Puderzucker-Schicht überzogen. Den in Scheiben geschnittenen Klaben essen die Bremer gern mit Butter bestrichen. Anhänger der schlanken Linie sollten davon nicht zu viel nehmen. Da der Kuchen immer besser wird, wenn er lange durchziehen kann, bäckt man in Bremen in der Vorweihnachtszeit große Mengen davon, damit möglichst bis weit bis ins neue Jahr hinein noch davon gegessen werden kann.
Die erste Erwähnung der „Bremer Klavenbecker“ findet sich in alten Dokumenten des Bremer Rates aus dem Jahr 1593. Das Originalrezept gibt es nicht. In Kochbüchern und im Internet sind viele Rezeptvarianten zu finden. In vielen Familien gibt es traditionelle Rezepte, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Wichtig ist, dass das Verhältnis 1:1 beibehalten wird. Auf einen Teil Teig kommt die gleiche Gewichtsmenge der Zutatenmischung aus eingeweichten Rosinen, Mandeln Orangeat und Zitronat. Dadurch bleibt der Kuchen auch nach langer Lagerung im Geschmack immer noch saftig und fruchtig.
© Caroline von Oldenburg
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