Medizin Nr. 12

Was tun bei Kopfläusen?

In den letzten Jahren tritt in Gemeinschaftseinrichtungen, die von Kindern besucht werden, immer wieder epidemieartig der Befall von Kopfläusen auf. In Schulen und Kindergärten heißt es häufig: Kopflausalarm! Am häufigsten betroffen sind Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren.

Die Pedikulose  (Verlausung, lat. pedis=Laus) bezieht sich auf das Vorkommen von Kopfläusen, Filzläusen und Kleiderläusen. Läuse lieben Wärme. Sie ernähren sich vom Blut des von ihnen befallenen Wirtes. Läuse haben ungefähr die Größe eines Sesamkornes.

Ein Problem stellen, trotz einwandfreier hygienischer Verhältnisse, die Kopfläuse dar.

Die Übertragung von Kopfläusen findet von Mensch zu Mensch durch direkten Körperkontakt statt. Eine Ansteckung kann auch durch das gemeinsame Benutzen von Kämmen und Bürsten erfolgen. Durch Tiere werden die Kopfläuse nicht übertragen. Begünstigt wird die Verbreitung von Kopfläusen durch das Zusammenleben auf engem Raum. Der Befall mit Kopfläusen hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Selbst tägliches Waschen der Haare schützt nicht vor einem Befall.

Die befruchteten Weibchen der Kopfläuse kleben bis zu 300 Eier, die Nissen genannt werden, mit einem wasserunlöslichen Sekret an die Haare. Innerhalb von wenigen Tagen schlüpfen die Larven, die nochmals ca. zwei Wochen bis zur Geschlechtsreife brauchen. Dann pflanzt sich bereits die neue Kopflausgeneration fort. Kopfläuse können nur kurze Zeit ohne eine Blutmahlzeit auskommen. Außerhalb der Kopfhaare, ohne Kontakt zur Kopfhaut, sterben sie innerhalb weniger Stunden.

Die am häufigsten befallenen Partien befinden sich hinter den Ohren. Die Läuse besitzen einen Saugrüssel, mit dem sie sich zum Blutsaugen in der Kopfhaut festbeißen. Durch diese Bisse entstehen rote und heftig juckende Papeln. Daher zeigen diese Partien oft Kratzspuren, die sich auch entzünden können. Auch stark verfilzte Haare, die sich nicht auskämmen lassen, können ein Indiz für den Befall mit Kopfläusen sein.

Die Eier der Kopfläuse, die Nissen, könnten auch mit Haarschuppen verwechselt werden. Haarschuppen lassen sich leicht vom Haar abstreifen. Die Nissen kleben fest. Mit einer einfachen Methode lässt sich ein Befall mit Kopfläusen nachweisen: Eine handelsübliche Haarspülung wird gleichmäßig in das nasse Haar verteilt, diese kurz einwirken lassen. Die Haarspülung behindert die Kopfläuse bei ihrer Atmung. Sie werden dadurch unbeweglich und bleiben leichter an dem feinzinkigen Nissen- oder Lauskamm hängen. Die Haare müssen strähnenweise sorgfältig durchgekämmt werden.

In der Apotheke gibt es zugelassene Anti-Läusemittel, die Silikonöl enthalten oder Insektengifte wie Pyrethrum, welches aus Chrysanthemen gewonnen wird. Auch chemisch hergestellte Gifte wie Permethrin und Allethrin werden zur Bekämpfung der Kopfläuse eingesetzt.  Die Anwendung muss mehrmals durchgeführt werden, um auch frisch schlüpfende Läuse mit abzutöten. Die festklebenden Nissen können mit Essigwasser im Verhältnis 1:2 abgelöst und mit einem Nissenkamm entfernt werden.

Es ist wichtig, in Gruppen und Familien alle Mitglieder auf Kopfläuse zu untersuchen und eventuell mit zu behandeln.
© Caroline von Oldenburg

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