Medizin Nr. 19

Forschungsbericht der Ludwig-Maximilian-Universität München:

Gelbwurz – ein traditionelles Gewürz hemmt Metastasen

Der Gelbwurz, auch Curkuma genannt, ist nicht nur ein bewährtes Gewürz in der Küche. Es ist auch in der Naturheilkunde seit Jahrtausenden als ein bewährtes Heilmittel bekannt. Die Gelbwurzel enthält als medizinisch wirksamen Inhaltsstoff das natürliche Polyphenol Curcumin, das leberentlastend wirkt und Entzündungen hemmt. Bei Arthrosen der großen und kleinen Gelenke hilft die stark färbende gelbe Wurzel, Schmerzen und Entzündungen zu lindern. In der Literatur wird seit Langem immer wieder erwähnt, dass die Gelbwurz eine positive Wirkung bei Krebserkrankungen hat und der Metastasenbildung entgegenwirkt.

Forschungen an der Münchner Universität

Ein Forscherteam der LMU München hat den Wirkstoff Curcumin nun ganz aktuell wissenschaftlich untersucht. Mitarbeiter um die Privatdozentin Dr. Beatrice Bachmeier vom Institut für Laboratoriumsmedizin, ehemals an der Abteilung für Klinische Chemie und Klinische Biochemie angesiedelt, haben Curcumin wissenschaftlich untersucht. Curkuma seit Jahrtausenden ein Hauptbestandteil der im indisch-asiatischen Raum sehr häufig verwendeten Curry-Gewürzmischungen.

Der natürliche Pflanzenwirkstoff Curcumin wurde aus der Gelbwurzel extrahiert und von den Wissenschaftlern genau analysiert. Laut den wissenschaftlichen Forschungsergebnissen der Münchner Universität steht nun fest: Das natürliche Polyphenol des Curcumins ist potenziell geeignet zur primären Tumorprävention. Das bedeutet, der regelmäßige Verzehr von Curcuma als Einzelgewürz oder in Currymischungen kann eine Tumorentstehung verhindern. Der Verzehr von Dosierungen von bis zu acht Gramm pro Tag wird von den Forschern als relativ unbedenklich eingestuft. Ebenso wurde der Einsatz von Curcumin bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen untersucht. Auch hier gelang Frau Dr. Bachmeier in einem vorherigen Forschungsprojekt  der Nachweis, das der Naturstoff bei einer fortgeschrittenen Brustkrebserkrankung die Bildung von Metastasen verhindert.

Einsatz bei Prävention und Therapie bei Tumorerkrankungen

Bei den aktuellen Forschungsergebnissen wurde die Wirksamkeit von Curcumin zur Prävention von Metastasen bei einem bereits bestehenden Prostatakarzinom untersucht und bewiesen. Das Forschungsteam entschlüsselte die molekularen Prozesse, die bei Prostatakrebs auftreten. Auch die Stoffe, die in den Tumorzellen gebildet werden, wurden analysiert. Bei Karzinomen, die mit chronischen Entzündungen einhergehen, wie dies oft bei Prostata- oder Mammakarzinomen der Fall ist, sind häufig die Zytokine CXCL1 und CXCL2 nachweisbar. Der Forschergruppe gelang es im Tierversuch erstmals nachzuweisen, dass das in der Gelbwurz enthaltene Curcumin die Bildung dieser Proteine gezielt hemmt. Dies führte zu einer verminderten Bildung von Metastasen. „In den Krebszellen wurden dank der Wirkung des Curcumins weniger Zytokine gebildet, die das Wachstum von Metastasen begünstigen“, so Bachmeier. „Als Konsequenz davon war die Entstehung von Tochtergeschwulsten in der Lunge der Tiere sowohl beim Mammakarzinom, wie auch in der aktuellen Studie gezeigt, beim Prostatakarzinom, statistisch signifikant gehemmt.“

Die Schlussfolgerung der Münchner Forschergruppe: Bei Tumorerkrankungen und bei der Bildung von Metastasen, welche oft mit einer chronisch-latenten Entzündung in Zusammenhang stehen, wie das bei Prostata- und Mammakarzinomen häufig diagnostiziert wird, ist es sinnvoll, Curcumin einzusetzen, bevor ein Tumorwachstum eintritt. Ebenso ist Curcumin geeignet, die Bildung und Ausbreitung von Metastasen zu verhindern. Dabei handelt es sich bei dem Curcumin um einen gut verträglichen pflanzlichen Naturstoff.

© Caroline von Oldenburg

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Kontakt:
PD Dr. Beatrice Bachmeier
Institut für Laboratoriumsmedizin
Nussbaumstraße 20
80336 München
Telefon: 089 - 5160 - 2543
Telefax: 089 - 5160 - 4735
E-Mail:
bachmeier@med.uni-muenchen.de

http://www.uni-muenchen.de/forschung/news/2012/f-40-12.html

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